Der West Highland White Terrier
Der West Highland White Terrier gehört weltweit und seit einigen Jahren auch in
Deutschland zu den beliebtesten Terrierrassen. Niemanden, der die wirklichen Vorzüge
des Weißen Hochländers kennt, kann dies verwundern - verkörpert dieser ungemein
attraktive Nachfahre der alten schottischen Jagdterrier doch nach wie vor eine
faszinierende Mischung aus Selbstbewußtsein und Freundlichkeit,
Charme und Härte, Intelligenz und Aktivität.
Die drei bedeutendsten Entwicklungslinien der Rasse, die sich zum Teil bis tief in das
19. Jahrhundert zurückverfolgen lassen, machen auch die ursprünglich sehr nahe
Verwandtschaft zu Cairn-, Scottish und Skye-Terrier deutlich. Es sind die cairnartigen
Poltalloch-Terrier des Colonel Edward Malcolm, Laird of Poltalloch,die White Skye-Terrier
oder, Roseneath-Terrier des Duke of Argyll und die White Scottish-Terrier des
Dr. Flaxman aus Fifeshire, die ,Pittenweems".
Die Begründer aller drei Linien bauten ihre Zucht auf weißen bzw. hellsandfarbenen
Welpen auf die in den Würfen der schottischen Arbeitsterrier immer wieder auftauchten.
Diese Hunde, die sich schon aufgrund ihrer Farbe besonders gut für die Jagd auf Fuchs,
Dachs und Otter eigneten. da sie auch von weitem nicht mit diesen Tieren verwechselt
werden konnten, wurden im übrigen - wegen der seinerzeit bestehenden Vorurteile
gegenüber weißen Arbeitsterriern -hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit und
Wesensfestigkeit einer besonders scharfen Auslese unterzogen.
Die Anerkennung der Rasse unter ihrem heutigen Namen durch den englischen Kennel Club
erfolgte im Jahre 1907, nachdem 1904 bereits der West Highland White Tenrier Club
und 1906 der West Highland White Terrier Club of England gegründet worden waren.
Der erste West Highland White Terrier wurde 1910 in das damalige deutsche Terrier-
Zuchtbuch eingetragen; die Einrichtung eines eigenen Zuchtbuchs für die Rasse erfolgte
1925. Danach führte die Rasse noch lange Zeit ein Schattendasein, bis Mitte der 70er
Jahre ihre Popularität auch in Deutschland rapide anstieg. Diese Popularität beruht nicht
zuletzt auf dem besonders attraktiven Erscheinungsbild und dem faszinierenden Wesen des
Westies. Ein typischer Westie ist charmant, fröhlich. unerschrocken und robust - ein Hund,
den man zum Selbstbewußtsein nicht erst ermuntern muß. In der Familie ist er ein gelehriger,
liebenswürdiger und ausdauernder Begleiter. der mit Charme, Raffinesse und Beharrlichkeit
versucht, seinen Kopf durchzusetzen. Er ist ein friedlicher Meutehund, unkompliziert,
anpassungsfähig und kinderlieb, dabei ausgesprochen wachsam und nach wie vor mit
einem ausgeprägten Jagdinstinkt ausgestattet. Sein ursprünglicher Verwendungszweck
als Meutehund auf der Jagd erforderte Toleranz und Verträglichkeit gegenüber anderen
Meutemitgliedern -auch heute darf ein Westie kein Raufer sein. Darüber hinaus waren
und sind West Highland White Terrier ,auch keine Kläffer. Der Westie ist heute im
übrigen problemlos sogar in der Stadt in einer Etagenwohnung zu halten, wenn er auf
Spaziergängen genügend Bewegungsmöglichkeiten vorzugsweise im Spiel mit Artgenossen
findet.
Bei der Zucht müssen die Eigenschaften, die den Westie zu einem selbstbewußten,
aktiven Familienmitglied machen, als Zuchtziele einen ebenso hohen Stellenwert besitzen
wie die Zucht auf ein standardgerechtes Aussehen
Die wichtigsten Merkmale des typischen Erscheinungsbildes eines West Highland White Terriers
sind im folgenden dargestellt:
Ein typischer Westie soll ein kompakter, kräftig gebauter Hund sein, dem man seine Aktivität,
seine Beweglichkeit und sein Selbstvertrauen ansieht. Er hat starke Knochen und muskulöse
Läufe, seine Bewegungen sind kraftvoll, frei, harmonisch und raumgreifend.
Der Kopf prägt das Gesamtbild eines Westies in besonderer Weise: Er ist insgesamt nicht lang
mit relativ breitem Oberkopf und breitem Fang, der nicht spitz zulaufen soll.
Der Stirnabsatz ist deutlich erkennbar. Der ganze Kopf wird von dichtem Haar bedeckt
(,,Chrysanthemenkopf"). Die Augen sind von mittlerer Größe, gut im Schädel eingebettet,
nicht rund und so dunkel wie möglich. Sie haben einen wachsamen, intelligenten,
durchdringenden Ausdruck (,,keen expression"). Die Augenlider sind schwarz pigmentiert.
Die Ohren sind klein und spitz zulaufend, keinesfalls seitlich angesetzt und werden
aufmerksam getragen. Die Zähne des Westies sind ausgeprochen groß im Verhältnis
zur Körpergröße des Hundes und lassen erkennen, zu welchem Zweck die Rasse ursprünglich
gezüchtet worden ist. Die Nase muß schwarz sein.
Der Körper des Westies ist quadratisch aufgebaut, der Rücken deutlich kurz, der Brustkorb
tief. Der Hals ist lang und muskulös. Die Läufe sind kurz, gerade und stark bemuskelt.
Die Schulterblätter sind flach und schräggelagert, die Hinterhand ist gut gewinkelt und flexibel.
Die Pfoten müssen rund sein und dick gepolsterte Ballen haben. Krallen und Ballen
sollen vorzugsweise schwarz sein.
Die Rute darf nicht kupiert werden. Sie ist hoch angesetzt, 13-15 cm lang, kräftig und wird
aufrecht getragen.
Das Haar des West Highland White Terriers ist rein-weiß; es besteht aus hartem, glattem
Deckhaar und kurzer, weicher Unterwolle. Die optimale Haarqualität ist jedoch nur dann zu
erreichen, wenn der Hund alle 8 bis 12 Wochen fachgerecht getrimmt (nicht etwa geschoren!)
und möglichst täglich gebürstet bzw. gekämmt wird.
Die Widerristhöhe beträgt etwa 28 cm.
Da die Beliebtheit der Rasse den Westie leider schon fast zum Modehund hat werden lassen,
tritt nur zu häufig gezielte Vermehrung an die Stelle verantwortungsbewußter Zucht.
Interessenten sollten sich deshalb rechtzeitig und sorgfältig über die Rasse informieren,
um Züchtern ein kritischer Partner sein und seriöse Züchter von Vermehrern unterscheiden
zu können.
Elke Peper
Letzte Änderung: 3.1.2025 © of Rainbow Palace Impressum und Datenschutzerklärung